Workshop der „Stammtisch-Kämpfer“

//Workshop der „Stammtisch-Kämpfer“
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Am 17.01.2019 trafen sich die Semester VM 2a und VM 4 mit ihren Lehrerinnen Frau Breyther und Frau Kaiser um 10.15 Uhr in der Aula, um einen besonderen Workshop zu machen: im Zusammenhang unserer Arbeit im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hatten wir uns gemeinsam dafür entschieden, uns mit dem alltäglichen Rassismus auseinander setzen zu wollen, der sich u.a. im Gespräch mit der eigenen Tante über Flüchtlinge oder am Supermarkt an der Kasse ereignen kann.

Eingeladen haben wir mit Eckart Koepsel einen Teamer der Bewegung „Aufstehen gegen Rassismus“, der uns in einem 3-stündigen Workshop nicht nur theoretische Hintergründe zum neuerlichen Rechtsruck in Deutschland gegeben, sondern viele aktive Übungen mit der gesamten Gruppe initiiert hat. Zu Beginn wurde beispielsweise eine Skalierung vorgenommen, bei der sich die Studierenden zur Fragestellung „Wie sehr bin ich selbst schon von Rassismus betroffen gewesen?“ im Raum verteilen sollten. Positionieren konnten sie sich auf den Punkten 2 (recht wenig) – 5 – 7 und 10 (sehr stark): als Ergebnis ließ sich eine breite Verteilung auf allen Punkten feststellen. Die Studierenden, die auf dem Feld 10 standen, beklagten vor allem den instutionellen Rassismus in Ämtern oder bei der Polizei, den sie schon allzu häufig bei Verkehrskontrollen oder beim Stellen von Anträgen erleben mussten.

In der folgenden Übung, dem Kugellager, standen sich zwei Gruppen gegenüber: die eine Hälfte der Studierenden schlüpfte in die Rolle eines pöbelnden Nazis, der bekannte rechte Parolen wie „Die Flüchtlinge nehmen uns die Arbeitsplätze weg und sind eine Gefahr für unsere Frauen“ oder „Alle dürfen stolz auf ihr Land sein, nur die Deutschen nicht! Wir möchten auch stolz sein dürfen!“ äußerte. Ihm gegenüber stand ein Vertreter der Mehrheitsgesellschaft, der die lautstark vertretenen Parolen mit sachlichen Argumenten, mit Gestik und mit Hintergrundwissen entkräften musste. In der abschließenden Auswertungsrunde wurde allen Workshop-Teilnehmern deutlich, dass die Position des Rechtsorientierten viel leichter einzunehmen ist, da er zumeist nur mit einem Flickenteppich aus Vorurteilen agiert, während das Entkräften konkretes Faktenwissen/konkrete Zahlen fordert.

Zum Abschluss wurden mittels einer vorbereiteten Powerpoint-Präsentation gängige Parolen und Argumentationsmuster der rechten Anhänger analysiert und gemeinsam Lösungsstrategien entwickelt. Der sehr engagierte und aktive Vormittag endete um 13.30 Uhr mit dem breiten Vorsatz, selbst als Teamer tätig werden und aktiv gegen Rassismus eintreten zu wollen. Wir bedanken uns für diesen tollen Vormittag!

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